ADHS
Schwerpunkt ADHS
Bis heute polarisiert das Thema ADHS. Doch oftmals ist nicht ADHS selbst das Hauptproblem, sondern wie wir damit umgehen. ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom. Es gibt gleichzeitig auch das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom ohne Hyperaktivität, dann als ADS abgekürzt.
Beide gemeinsam haben als Kern-Symptom eine Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung durch eine große Reizoffenheit. Dazu tritt oft eine Störung der Impulskontrolle und bei ADHS auch eine ausgeprägte körperliche Unruhe.
Es gibt zahlreiche weitere begleitende Symptome wie schnelle und starke Gefühlsschwankungen, risikobetontes Verhalten, depressive Stimmungseinbrüche und Antriebslosigkeit, schwach ausgeprägte bzw. wenig differenzierte Wahrnehmung der eigenen Emotionen und Auffälligkeiten im Alltag wie Desorganisation, häufiges Verlegen oder Vergessen von Dingen, zu spät kommen, unüberlegte spontane Handlungen, auffällige Schwierigkeiten beim Zuendebringen von Arbeiten oder Prozessen und auch soziale Probleme. Oft gehören auch weitere psychische Erkrankungen wie Angsstörungen, Depressionen oder Teilleistungsstörungen zum Gesamtbild.
Es ist klar, dass viele dieser Symptome auch auf andere psychische Erkrankungen oder Probleme hinweisen können. Darum ist es wichtig, eine unvoreingenommene und sorgfältige Diagnose durchzuführen.
Dabei ist vielen nicht klar, dass ADHS nicht nur ein Problem von Kindern ist, sondern auch bei Erwachsenen auftritt. Oftmals haben Menschen, bei denen in der Kindheit keine zutreffende Diagnose durchgeführt wurde, dennoch auch als Erwachsene Probleme, auch wenn sich manche der Symptome abschwächen oder verändern.
Die Diagnostik kann zunächst Gewissheit und ein größeres Verständnis für die vorliegenden Besonderheiten schaffen. Sollte im Anschluss eine Therapie notwendig und auch erwünscht sein, so können in dieser Mechanismen und Strategien entwickelt werden, um mit den vorliegenden Besonderheiten umzugehen, emotional und planerisch bessere Kontrolle und Wahrnehmung zu erlernen, Selbstwert aufzubauen, Konflikte abzubauen und persönliche Zielsetzungen zu erreichen. Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ist es wichtig, in die Entwicklung solcher Strategien auch das soziale Umfeld einzubeziehen.
Diagnostik
Die Diagnostik erfolgt über eine ausführliche Erfassung der Symptomatik im Gespräch, über Verhaltensbeobachtung und mit Hilfe von standardisierten Tests und Fragebögen.
Therapie
Je nach dem individuellen Bedarf arbeiten wir in der Therapie an den Verhaltensweisen, die zu Schwierigkeiten führen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ADHS kennen eine Vielzahl an Verhaltensweisen und Reaktionen, die für Außenstehende bzw. Dritte unverständlich sind und zu Konflikten oder Schwierigkeiten führen.
Ziel der Therapie ist es, diese Problembereiche bewusst zu machen und zielführende Strategien zu entwickeln, um diese abbauen zu können. Die Einbeziehung des Umfeldes (Schule / Familie / ggf. Partner) ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
Beratung
Auch wenn auf die Diagnostik keine Therapie folgen soll, kann eine begleitende Beratung sinnvoll sein. Dies kann auch ein hilfreiches Zusatzangebot für Angehörige sein.